15.Mai2015
Präsentation meiner bisher entstandenen Arbeiten und Vortrag in der Kvitbrakka, natülich mit obligatorischem kafe og kake.
23.Mai2015
22.Mai2015
21.Mai2015
20.Mai2015
Heute ist Nationalfeiertag. Das ist in Norwegen ein große Angelegenheit und wird allerorts gefeiert. Am 17.Mai 1814 wurde die norwegische Verfassung eingesetzt. Es ist ein Tag der Bürger, es gibt Umzüge mit Musik und am Ende Kaffee und Kuchen, was alles durch Vereine und Schulen organisiert wird .
In Berlevåg versammelt man sich an der Turnhalle und pünktlich um 10Uhr geht es los. Hier ist überhaupt alles sehr pünktlich. Erste Station unseres kleinen Zuges ist die Kirche. Die Pastorin spricht ein paar Worte, die ich nicht verstehe, dann gibts eine Schweigeminute und anschließend ein Vaterunser, das ich sofort erkenne. Wahrscheinlich würde ich das in jeder Sprache verstehen.
Der Zug, bestehend aus Kindern, Blaskapelle, Männergesangsverein und einigen mehr, setzt sich wieder in Bewegung. Der nächste Stop ist am Partisanendenkmal. Auch hier wird wieder gesprochen.
Nachdem wir dann noch ein drittes Mal angehalten haben und zwar am Helsesentrum, einer Mischung aus Krankenhaus und Altersheim kehren wir zur Turnhalle zurück, wo es dann Kaffee und reichlich Sahnetorten gibt.
Nach einer 3-stündigen Pause setzt das Programm um 17 Uhr fort mit
einer Reihe Reden, Gesangs- und Tanzeinlagen. Es ist Tradition, dass die Hauptrede des Tages von der Abschlussklasse der hiesigen Schule vorgetragen wird.
Auch jetzt endet der Nationalfeiertag pünktlich laut Programm um 19 Uhr und es strömen alle auseinander. Wer anschließend noch in der Neptun-Bar hängen bleibt, sehe ich nicht.
26.Mai2015
Heute muss ich endgültig Abschied nehmen von Berlevåg. Am vergangenen Donnerstag bin ich bereits aus der Kvitbrakka ausgezogen, aber habe mich dann noch ein wenig in der Umgbebung herumgedrückt und all das nachgeholt, was ich noch unbedingt machen wollte, wie z.B. die Wanderung auf das Tanahorn. Insofern war es ein Abschied in Etappen und er fällt mir nicht ganz so schwer. Außerdem freue ich mich auf Winfried, den ich am 29. Mai am Flughafen von Alta wieder in Empfang nehmen will.
Ich starte also morgens von meinem Übernachtungsplatz am
Tanafjord, verabschiede mich noch von Anfrid und Emma und dann gehts los. Am schwersten fällt mir die Fahrt entlang der Küstenstraße, die ich so oft gefahren bin, um Steine zu fotografieren. Da ich in den letzten Wochen erst mal genug Wasser gesehen habe, entschliesse ich mich über das landeinwärts gelegene Karasjok nach Alta zu fahren. Mein Weg führt mich über Finnland, hier gibt es wenig Menschen aber viele Supermärkte, da die Norweger sich hier günstig mit Lebensmitteln und alkoholhaltigen Getränken eindecken. Mein Übernachtungsplatz liegt wieder an den Tanafluss und der Gedanke beruhigt mich, dass das Wasser, das ich hier sehe, in wenigen Stunden, den Fleck passsieren wird, den ich heute morgen so schwermütig verlassen habe.
27.Mai2015
Ich fahre nach Karasjok, was neben Kautokeino Zentrum der Samen in Norwegen ist. Hier will ich die Samisk Samling, wo die Geschichte der Samen in Nordnorwegen dokumentiert wird, das Samisk Kunstnersenter, das Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst ist, und nicht zuletzt das Sámediggi besuchen, was das Parlamentsgebäude aller Samen aus Russland, Finnland, Schweden und Norwegen ist.
Ein länderübrgreifendes Samenparlament wurde erst 1989 eingerichtet und das Gebäude dafür nach dem Entwurf des norwegischen Architekten Stein Halvorsen errichtet.
Das Parlament tritt 4 mal im Jahr zusammen und kommuniziert englisch, was ich schon ernstaunlich finde. Aber immerhin gibt es 9 samische Sprachen, wovon das nordsamisch am meisten verbreitet ist. Aber wahrscheinlich sprechen gar nicht alle Samen samisch. Um wählen zu dürfen oder gewählt zu werden muss man sich als Same fühlen und mindestens ein Eltern- oder Großelternteil muss Same sein und als Muttersprache samisch sprechen.
Die Temperatur steigt heute auf 17 Grad, was ich gar nicht mehr gewohnt bin. Für mich ist es drückend warm und ich bekomme Kopfweh .
28.Mai2015
Auf dem Weg nach Alta mache ich noch einmal einen Abstecher an der Küste entlang. Diesen Abschnitt hatte ich schon auf der Fahrt nach Norden als besonders beeindruckend empfunden. Da sich aber vieles sehr ähnelt und die unzähligen Hochebenen und Fjorde in meiner Erinnerung sich nicht mehr eindeutig lokalisieren lassen, fahre ich auf Verdacht. Ob ich das, was ich suche gefunden habe, weiss ich nicht recht, aber ich stoße auf einen geologischen Lehrpfad, der mich begeistert und komme mit unendlich vielen Steinefotos und einigen ausgesuchten Steinen im Gepäck zurück zum Auto.
29.Mai2015
Gemütlich mache ich mich in Richtung Alta auf. Ich habe viel Zeit, denn Winfried kommt erst am abend mit dem Flieger aus Oslo an. Ich nutze die Zeit, kaufe für ein tolles Menue am Abend ein, putze nochmal ordentlich im Wagen, fahre in die Waschanlage. Das mit dem Autowaschen gelingt mir nicht so richtig, überall finde ich noch Staubreste und Schlieren, die ich noch versuche wegzuwischen, was aber alles noch viel schlimmer macht. Es ist eben doch nicht so einfach, die Spuren von 3 Monaten Fahrt zu entfernen.
Mit meinen Vorbereitungen werde ich pünktlich fertig und bin glücklich Winfried am Flughafen wieder in die Arme zu schließen.
30.Mai2015
Bei schönstem Sonnenschein, 15 Grad Wärme, an die ich mich so langsam gewöhne, genieße ich Winfrieds Gesellschaft und dass es endlich grün wird. Das hat mir schon ein wenig gefehlt in Berlevåg, bzw. mir war einfach nicht klar, dass es da oben so lange dauern würde bis es endlich grün wird. Viel gibt es eben nicht, was grün werden kann. Alta liegt da schon ein wenig geschützer und Birken sind Bäume und nicht Bodendecker.
Wir schauen uns die Felszeichnungen an, die 2000-6500 Jahre alt sein sollen und zum Unesco Kulturerbe erhoben wurden. Sein sollen, denn irgendwie kann ich mir gar nicht recht vorstellen, wie sich die Zeichnungen unter den dortigen Witterungsbedingungen so gut erhalten konnten. Außerdem staune ich, dass man sie weiterhin so im Freien belässt. Bei uns wären längst Häuser drumherum gebaut worden und es gäbe Aufsichtspersonal, was dafür sorgt, dass keiner was dazu malt. Der Holzsteg, der uns durch die Jahrtausende führt ist Tag und Nacht zugänglich und wird von den Bewohnern der angrenzenden Häuser als idealer Laufpfad zur täglichen Fitness genutzt.
31.Mai2015
Bevor wir nach Süden starten und die norwegische Fjordlandschaft verlassen, wollen wir uns noch kurz die erst 2013 eröffnete Nordlys Cathedral anschauen. Vieles trägt hier das Präfix Nordlys. Die Stadt selbst nennt sich Nordlysbyen, das hiesige Hallenbad heißt so und eben auch die neue Kirche. Man hat wohl vor nicht allzu langer Zeit das Stadtimage neu gestaltet.
Als wir ankommen sind wir nicht alleine, sondern es strömen die Menschen zum Eingang. Schnell ist klar, dass auch hier heute Konfirmation gefeiert wird. Das Procedere kenne ich schon aus Berlevåg, wo ich schon einen Woche zuvor zur Konfirmation war.