Ulrike Ludwig

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res extensa

In der dreiteilig angelegten Arbeit zeigt uns Ludwig zunächst den Blick in das Magazin einer Bibliothek. Der Raum ist nicht mehr leer wie in früheren Arbeiten, sondern ist gefüllt mit Regalen, die wiederum Ordnungssysteme darstellen und Behälter für weitere Dinge sind. Der zweite Teil führt uns näher an die Regale heran und greift exemplarisch 50 Zeitschriften heraus. Ein Ordnungssystem nach Sachgebieten im Regal ist allerdings nicht zu erkennen und so liegen wissenschaftliche Fachzeitschriften neben Stadt-und Hobbymagazinen. Ludwig ordnet die Bilder in einem wandfüllenden Tableau an und geht dabei ähnlich unsystematisch vor.

Im dritten Teil der Arbeit bringt Ludwig sich selbst ins Spiel. Sie zeigt eine Buchseite aus Descartes sechster Meditation mit einer von ihr markierten Textstelle und stellt dabei die Frage nach der eigenen Körperhaftigkeit.

Mit dem Titel „res extensa“ und dem Textausschnitt bezieht sich Ludwig auf René Descartes und verweist damit auf einen erkenntnistheoretischen Ansatz, der über das Ding als Spur des Menschen hinausgeht. So sind die Zeitschriften der Bibliothek auch nicht persönliche Dinge, die auf den Besitzer verweisen und autobiographische Züge tragen, sondern sie sind Allgemeingut. Ludwig versteht das Ding (in diesem Fall die Zeitschrift) als einen Gegenstand der Wahrnehmung, bzw. als etwas ihr selbst gegenüber Stehendes und thematisiert damit die eigene Positionierung zu Raum und Ding.
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