47.Tag

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21.April2015
Longyearbyen ist nicht groß. Es lässt sich ohne weiteres zu Fuß erkunden. Meine Herberge ist in Nybyen gelegen, eine ehemalige Bergarbeitersiedlung talaufwärts gelegen. Die Erwartung großer Bodenschätze und die Tatsache, dass Spitzbergen noch Niemandsland war haben vor einem guten Jahrhundert die Menschen hierhergezogen. Heute spielt der Bergbau nur noch eine untergeordnete Rolle. Auf Relikte aus der aktiven Zeit stößt man aber auf Schritt und Tritt. Heute sind es vor allem Wissenschaftler, Studenten der Geowissenschaften und Sportler, die es nach Spitzbergen zieht. Die Abenteuerlust ist heute wie damals mit dabei.
Ich fühle mich ein ziemlich fremd hier, da ich weder zur einen noch zur anderen Gruppe gehöre.
Die Insel ist Natur pur. Und jetzt da noch Schnee liegt, ist für jemanden wie mich, der nicht dafür ausgerüstet ist, die Insel komplett unzugänglich. Obendrein sind es die Eisbären, die es nicht zulassen, den Ort ohne Gewehr zu verlassen. Ich fühle mich irgendwie in diesem Longyearbyen gefangen.
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Am Nachmittag treffe ich Eva Grøndal, die ihr Fotostudio in der Svalbard Galleri hat. Sie verwaltet ein riesiges Archiv von Negativen, die sie von ihren Eltern übernommen hat. Ihr Vater war in den 50er Jahren als Bergarbeiter auf die Insel gekommen. Sie erzählt mir eine Menge über das Leben hier. Da sie merkt, dass ich unglücklich bin, nicht aus der Stadt herauszukommen, lädt sie mich für den nächsten Tag auf eine Wanderung ein.