4.Tag

09.März2015
Heute haben wir bei Rainer übernachtet. Er wohnt in einem für Schweden typischen kleinen Häuschen mit Mansarddach südlich von Växjö. Die Räume sind klein, kaum mehr als 15 qm mit einer geringen Deckenhöhe. Außen ist es mit der landesweit üblichen rotbraunen Farbe gestrichen. Das Pigment, erzählt uns Rainer, ist ein Abfallprodukt aus dem Eisen- und Kupferabbau im Norden des Landes. Die älteren Häuser dieser Art sind in Vollholzbauweise errichtet, außen mit Brettern beplankt und innen mit großflächigen Tafeln, die dann tapeziert werden können. Die Holzhäuser sollten wenigsten von innen ein bisschen wie Steinhäuser aussehen.
7558-plog-1Erst die neueren Häuser sind Skelettbauten, selbst im Geschosswohnungsbau, wie wir in Växjö gesehen haben.

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Rainer war Mitbegründer des Kfz–Werkstattkollektivs in der Heidelberger Straße in Berlin. Vor 26 Jahren hat er sich das kleine Anwesen zusammen mit seiner Frau gekauft und schrittweise saniert. Auf meine Frage, ob er sich als Auswanderer oder Einwanderer fühle, antwortet er ausweichend. Eigentlich habe er sich in frühen Jahren ein Häuschen auf einer griechischen Insel oder Italien gewünscht, später sei er froh gewesen den Schritt nicht gewagt zu haben, denn er fühle sich im Norden wohler.